Pressemitteilung des SBV zur MW-Petition „Für einen klimafreundlichen Bergsport“
Die Hauptaufgabe des Schweizer Bergführerverbands (SBV) besteht darin, die Bergführer bei der Ausübung ihres Berufs zu unterstützen. Dieser anspruchsvolle Beruf trägt wesentlich zur Erhaltung der Bergwirtschaft und zur Dynamik der Randregionen bei.
Der SBV ist sich der Bedeutung des Klimaschutzes für den Fortbestand des Bergführerberufs vollends bewusst. Allerdings müssen auch andere kurzfristige Anforderungen erfüllt werden, um diesen Fortbestand zu sichern, allen voran die Fähigkeit, ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Diese Anforderungen beruhen zu einem großen Teil auf Flexibilität, Mobilität und einem hohen Maß an technischer Kompetenz.
Für den SBV gewichtet die unternehmerische Freiheit seiner Mitglieder prioritär. Weiter kommen Bestrebungen hinzu, um die notwendigen Mittel für die Anpassung und Erhaltung anderer langfristiger Ziele zu erreichen, zu denen auch der Schutz des Klimas und der Artenvielfalt gehören.
Ein konstruktives Treffen
Der SBV begrüsst die von MW ins Leben gerufene Initiative zum Dialog. Dieses erste Treffen ermöglichte es, sich besser kennen zu lernen und einen konstruktiven Austausch für die Zukunft ins Auge zu fassen, wobei die unterschiedlichen Ansichten und die zeitweilig gegensätzlichen Positionen der beiden Verbände respektiert werden.
Der SBV bedauert, dass MW weiterhin ein vollständiges Verbot des Heliskiings als Hauptargument ihrer Kommunikation nutzt. Nicht nur die Zahl der Passagiere und Flüge im Heliskiing ist seit 2019 drastisch zurückgegangen (-56 % im Jahr 2024 gegenüber 2019), sondern diese Praxis ist in der Schweiz wie in den meisten Skigebieten weltweit streng reguliert.
Stellungnahme zur Petition
Bezüglich des Inhalts der Petition und der MW-Forderungen verweist der SBV auf seine offizielle Stellungnahme vom 7. Februar 2025 und ergänzt ihre Position wie folgt:
- Punkt 1 – Heliskiing
Der SBV erinnert an die in seiner Strategie 2025-2029 verankerte Position, die an der Delegiertenversammlung 2025 bestätigt wurde. “ Wir anerkennen, dass Heliskiing für einen Teil unserer Mitglieder wichtig ist. Wir möchten keine Ausweitung, setzen uns aber für die Erhaltung der aktuellen Gebirgslandeplätze ein.“ - Punkt 2 – Flugreisen
Der SBV kann zu diesem Punkt nicht Stellung nehmen. Der Lufttransport von Personen und Gütern ist eine globale Diskussion und Herausforderung, die die gesamte Gesellschaft betrifft und nicht speziell den Bergsport oder die BergführerInnen. - Punkt 3 – Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften
Der SBV und seine Mitglieder benutzen überwiegend öffentliche Verkehrsmittel, wenn dies möglich ist, unter Berücksichtigung der zeitlichen und sicherheitstechnischen Erfordernisse von Bergsportaktivitäten.
Dasselbe gilt für Fahrgemeinschaften: Bergführer und ihre Kunden nutzen diese systematisch, wenn sie mit Privatfahrzeugen unterwegs sind.
Das Engagement des SBV
Der SBV erinnert an die Grundsätze, die ihren thematischen Ansatz für Aktivitäten in den Bergen leiten:
- Der SBV setzt sich für „eine lebendige, zugängliche und respektierte Bergwelt“ ein.
- Der SBV setzt sich für „den besten Kompromiss zwischen Schutz und Nutzung von Naturräumen“ ein.
- Der SBV ist der Ansicht, dass „der Schutz der Berge nur unter Einbeziehung derjenigen erfolgen kann, die dort leben und arbeiten. Keine Ausgrenzung, solange der gesetzliche Rahmen und die besten Praktiken eingehalten werden“.
- Der SBV handelt ausschließlich im Einklang mit den demokratischen Entscheidungen, die innerhalb des Verbandes getroffen werden. Die Statuten geben den Rahmen vor. Die Strategie 2025-2029 und der entsprechende Aktionsplan definieren die Richtlinien des Zentralvorstands.
Für den SBV :
- Hans-Christian Leiggener, Mitglied des Zentralkomitees, Leiter Kommunikation & Marketing
- Frédérique Jordan, Mitglied des Zentralvorstands, Verantwortliche für Umwelt und Zugang zu den Bergen
- Pierre Mathey, Generalsekretär, pierre.mathey@4000plus.ch / 079 330 14 11
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