Olympiade 2024 in Paris
Sportklettern – ein spannendes Highlight der Spiele
Sportklettern ist eine aufstrebende Disziplin, die in den letzten Jahren eine enorme Popularität erlangt hat. Besonders seit der Einführung dieser faszinierenden Sportart bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 ist das Interesse weitergewachsen. Die Spiele in Paris 2024 setzen diesen Trend fort und präsentieren das Sportklettern erneut auf der grössten sportlichen Bühne der Welt.
Die Evolution des Sportkletterns
Ursprünglich als Freizeitsport in den Bergen und Wänden der Natur ausgeübt, hat sich das Sportklettern mittlerweile zu einem globalen Wettkampfsport entwickelt. Die Anfänge des organisierten Sportkletterns reichen bis ins Jahr 1985 zurück, als sich in Bardonecchia, Italien, eine Gruppe von Kletterbegeisterten zu einem ersten Wettbewerb versammelte. Dieser Wettkampf, genannt „SportRoccia“, legte den Grundstein für die Entwicklung des modernen Sportkletterns, das heute in verschiedenen Disziplinen weltweit ausgetragen wird.
Das Wettkampfformat in Paris 2024
Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wird das Sportklettern in zwei getrennten Wettbewerben ausgetragen: dem Speedklettern und einem kombinierten Wettbewerb aus Lead und Bouldern. Dies stellt eine Veränderung gegenüber dem Format in Tokio 2020 dar, wo alle drei Disziplinen (Bouldern, Speed und Lead) in einem einzigen Wettbewerb kombiniert wurden.
- Speedklettern ist ein Hochgeschwindigkeitsrennen an einer standardisierten 15 Meter hohen Wand. Die Athleten messen sich im direkten Duell und klettern die Wand in beeindruckend kurzer Zeit hinauf – oft unter sechs Sekunden bei den Männern und unter sieben Sekunden bei den Frauen.
- Bouldern fordert die Kletterer heraus, komplexe Bewegungsprobleme an einer bis zu 4,5 Meter hohen Wand ohne Seilsicherung zu lösen. Hier sind Kreativität und technische Finesse gefragt, da die Sportler eine Reihe von „Problemen“ in einer vorgegebenen Zeit und mit möglichst wenigen Versuchen bewältigen müssen.
- Leadklettern verlangt von den Athleten, eine über 15 Meter hohe Wand in einer Zeit von sechs Minuten so weit wie möglich zu erklimmen. Anders als beim Bouldern und Speedklettern sehen die Kletterer die Route vor dem Start nicht, was den Schwierigkeitsgrad erheblich erhöht.
Die Ergebnisse der kombinierten Disziplinen (Bouldern und Lead) werden in Paris 2024 zusammengezählt, um die Siegerin und den Sieger zu ermitteln.
Die Medaillenentscheidung
Frauen
Gold: Janja Garnbret (Slowenien)
Silber: Brooke Raboutou (USA)
Bronze: Jessica Pilz (Österreich)
Die slowenische Ausnahmekletterin Janja Garnbret setzte sich in einem packenden Wettkampf durch. Nach dem Bouldern lag sie nur knapp vor der Amerikanerin Brooke Raboutou, doch dank einer herausragenden Leistung im Leadklettern sicherte sie sich letztlich die Goldmedaille. Jessica Pilz aus Österreich komplettierte das Podium mit einer beeindruckenden Vorstellung und gewann Bronze.
Männer
Gold: Toby Roberts (Grossbritannien)
Silber: Sorato Anraku (Japan)
Bronze: Jakob Schubert (Österreich)
Das Männerfinale bot pure Dramatik. Der 20-jährige Brite Toby Roberts überraschte die Konkurrenz und holte sich sensationell die Goldmedaille. Der japanische Nachwuchsstar Sorato Anraku errang Silber, während der erfahrene und mehrfach ausgezeichnete Jakob Schubert aus Österreich mit einer beeindruckenden Performance im Leadklettern den dritten Platz belegte. Besonders bemerkenswert war das Comeback von Schubert, der nach dem Bouldern zunächst zurücklag, aber im Leadklettern seine ganze Erfahrung ausspielte und sich noch aufs Podium kämpfte.
Der Schweizer Sascha Lehmann beendete die Olympiade 2024 auf dem 17. Rang.
Sportklettern – Eine Sportart der Zukunft
Mit seiner Mischung aus Technik, Schnelligkeit und Kraft hat das Sportklettern das Publikum weltweit in seinen Bann gezogen. Die wachsende Beliebtheit und die Aufnahme ins Olympische Programm in Paris 2024 unterstreichen das Potenzial dieser Disziplin, auch in Zukunft eine bedeutende Rolle im internationalen Sport zu spielen.
Neben Sportklettern gehören auch Breaking, Surfen und Skateboarden zu den neuen, urbanen Sportarten, die in Paris 2024 besonders junge Zuschauer anziehen sollen. Sportklettern bleibt dabei ein Highlight, das mit seiner Mischung aus Nervenkitzel, Spannung und athletischer Höchstleistung die Herzen der Fans im Sturm erobert.
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris haben erneut gezeigt, dass Sportklettern eine beeindruckende Sportart ist, die sowohl den Athleten als auch den Zuschauern unvergessliche Momente beschert.
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Andreas Brunner-Schenk ● Kommunikation / Marketing / Nachwuchsförderung ● res.brunner@4000plus.ch