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Ihre Hände bezwingen alle Wände

Schweizer Familie 30/31/2024; Text Fabienne Eichelberger, Fotos Herbert Zimmermann

Seit einem Absturz beim Gleitschirmfliegen ist Angela Fallegger mit dem Rollstuhl unterwegs. Das hindert die Obwaldnerin nicht, wettkampfmässig hoch hinaus zu klettern – im Para Climbing Team des SAC.

Angela Falleggers Blick schweift nach oben. Dann greift sie mit beiden Händen nach zwei blauen Henkeln, und los gehts: Konzentriert hievt sie sich Zug um Zug die Kletterwand empor. Dass sie dabei hauptsächlich ihre Arme einsetzt und die Beine nur mithilfe der Bauchmuskeln nach oben zieht, ist für Laien auf den ersten Blick kaum ersichtlich – und wie sie da so flink unterwegs ist, auch kaum zu glauben.

Angela Fallegger ist querschnittgelähmt. Ob ihre Füsse sicher auf den Tritten stehen, spürt sie nicht. Sie merkt es erst, wenn sie abrutschen oder eben nicht. Da die 34-jährige Kletterin aus Alpnach OW inkomplett gelähmt ist, kann sie jedoch ihre Beine durchstrecken und einen Druck von zehn bis fünfzehn Kilogramm ausüben. Das entspricht dem durchschnittlichen Gewicht eines 2-jährigen Kindes. Sind die Tritte zu klein, um die Füsse stabil zu platzieren, oder wird es überhängend, helfen nur Klimmzüge.

Wie an gewissen Passagen in der Kletterhalle Pilatus Indoor in Root LU, wo Angela Fallegger regelmässig trainiert. 15 Meter hoch sind die Wände. Rund fünf Meter grösser war der Abstand zum Boden, als sie am 10. April 2015 mit dem Gleitschirm abstürzte und sich den Rücken brach. Angst vor der Höhe hatte Angela Fallegger trotz des Unfalls nie: «Schliesslich war nicht die Höhe, sondern der Boden das Problem», sagt sie trocken. Ihr sei bereits auf der Intensivstation klar gewesen, dass sie wieder in die Luft will.

Der Sturz, der alles veränderte

Angela Fallegger war eine erfahrene Gleitschirmfliegerin. An die Sekunden vor dem Unglück erinnert sie sich genau: «Ich setzte zur Landung an, und plötzlich klappte der Gleitschirm auf einer Seite ein.» Das habe sie rasch ausgleichen können. Dann passierte das Gleiche auf der anderen Seite. Erneut kriegte sie den Gleitschirm wieder in den Griff. «Doch plötzlich bekam ich Rückenwind. Es zog mir den Gleitschirm über den Kopf, und ich fiel ungebremst nach unten.»

«Mir war klar: Wenn ich das überlebe,
werde ich gelähmt sein. Ich dachte, wenn
ich die Augen schliesse, bin ich tot.»
Angela Fallegger

Einen kurzen Moment war sie ohnmächtig. Dann hörte sie aus der Ferne die Stimme ihres Freundes Patrick Aggeler, der als Gleitschirmlehrer auf dem Landeplatz eine Schulung gab. «Ich öffnete die Augen und hatte ungeheure Schmerzen», erzählt sie. Ihr war sofort klar: «Wenn ich das überlebe, werde ich gelähmt sein.» Doch Angela Fallegger wollte unbedingt überleben und begann zu kämpfen: «Ich dachte, wenn ich die Augen wieder schliesse, bin ich tot.» Also konzentrierte sie sich aufs Atmen und Wachbleiben.

Im Spital erhielt sie dann die Diagnose: Ihr Fuss und das Becken waren mehrfach gebrochen, am elften und zwölften Rückenwirbel erlitt sie einen Splitterbruch. Es folgten mehrere Operationen und sieben Monate Reha. Blickt sie heute auf die vergangenen neun Jahre zurück, stehen für sie aber nicht Schmerzen und Einschränkungen im Zentrum: «Ich versuche, mich nicht an meinem alten Leben zu orientieren, sondern daran, welche Freiheiten ich mir seit der Intensivstation zurückerobert habe.»

So kehrte sie etwa in ihren Beruf als Psychiatriepflegerin zurück, obwohl ihr die IV zu einer Umschulung zur kaufmännischen Angestellten riet. Vor drei Jahren wechselte sie zur Schweizer Paraplegiker-Vereinigung und ist seither als Peer-Beraterin im Aussendienst tätig. Sie besucht Menschen mit einer Bewegungseinschränkung in der Reha und zuhause, informiert sie über spezifische Angebote, zeigt ihnen Wege auf, wie sie selbständig weiterleben können, und unterstützt sie bei Alltagskrisen.

Dass ihr ausgerechnet das Klettern dabei hilft, Geist und Körper zu stärken, hat Angela Fallegger selbst überrascht. Per Zufall geriet ihr 2019 ein Flyer in die Hände. «Der Titel lautete: ‹Klettern für alle›, und es war ein Rollstuhl abgebildet», erinnert sie sich. Im ersten Moment habe sie gedacht, das gehe doch gar nicht.

Aber sie war neugierig und fand: «Wenn schon Menschen im Rollstuhl angesprochen werden, will ich sehen, wie die mich die Wand hochbringen.» Es klappte besser als erwartet: «Ich kann alle verbliebenen körperlichen Funktionen einsetzen und die fehlenden mit der Armund der Rumpfmuskulatur ausgleichen.» Das Klettern gebe ihr ausserdem die Möglichkeit, die Welt wieder von oben zu sehen und «ein gestreckter Mensch» zu sein.

Und das aus eigener Kraft. In der Kletterhalle ist sie nicht auf die Hilfe von Fussgängerinnen und Fussgängern angewiesen. Seit einem Jahr trainiert Angela Fallegger dreimal pro Woche mit Sarah Longhi, 38, die halbseitig inkomplette Paraplegikerin und ebenfalls Rollstuhlfahrerin ist. Die Freundinnen haben gelernt, sich gegenseitig am Seil zu sichern. Bevor es an die Wand geht, vergewissern sie sich im sogenannten Partnercheck, dass der Klettergurt korrekt sitzt, die Verschlüsse verschlauft und die Karabiner gesichert sind. Dann wagt sich Angela Fallegger an eine neue Route, und Sarah Longhi ruft ihr zu: «Allez Angi!»

«Wenn ich mir ein Handgelenk
brechen würde, könnte ich nicht mal
mehr allein aufs WC.»
Angela Fallegger

Die beiden Frauen spornen sich gegenseitig an, und jede freut sich über die Erfolge der anderen. Sie kennen aber auch ganz genau ihre Grenzen. Sicherheit ist für beide das A und O – im Sport wie im Alltag: «Würde ich mir das Handgelenk brechen, könnte ich nicht mal mehr allein aufs WC. Das will ich nicht riskieren», sagt Angela Fallegger.

Im Moment geht es für sie aber nicht nur darum, die Selbständigkeit zu erhalten. Sie möchte auch ihren Start an der Europameisterschaft in Villars-sur-Ollon VD nicht gefährden, die im August stattfindet. Angela Fallegger und Sarah Longhi sind Teil des Para Climbing Team des Schweizer Alpen-Clubs (SAC). Letztes Jahr erreichte Sarah Longhi an der Weltmeisterschaft in Bern den vierten Platz, Angela Fallegger wurde sechste.

Erfolgserlebnis am Spültrog

Doch nicht bloss die Aussicht auf sportliche Erfolge treibt die Frauen zu Höchstleistungen an. Sarah Longhi erinnert sich an eine Anekdote aus dem diesjährigen Kletterlager des Behindertensportverbands PluSport im Tessin: Die Küche befand sich in einem separaten Häuschen, das nur über eine Steintreppe zu betreten war – für Rollstuhlfahrende war es folglich nicht zugänglich. Angela und Sarah wollten sich aber am Abwasch beteiligen. Also machten sie das schier Unmögliche möglich. Sarah Longhi hüpfte mit Krücken auf dem linken Bein hinauf und schwang das rechte Bein mit, Angela Fallegger schnappte sich ebenfalls Krücken und setzte mit viel Einsatz der Rumpfmuskulatur, links und rechts eskortiert von zwei Fussgängerinnen, ein Bein vor das andere. «Schliesslich sassen wir gemeinsam in der Küche und freuten uns, dass wir Geschirr abtrocknen konnten», sagt Sarah Longhi lachend.

Als Begleitperson im Lager dabei war auch der Bergführer Ralf Weber. Er kennt Angela Fallegger seit drei Jahren von verschiedenen Kletterkursen: «Ein ‹Geht nicht› gibts für Angi nicht. Sie probiert alles aus.» Dank ihrer Offenheit und Neugierde habe die Obwaldnerin rasch grosse Fortschritte erzielen können. Angela Fallegger steht aber auch dazu, dass es ihr trotz ihrer positiven Einstellung nicht immer gut geht: «Es gibt Tage, da leide ich unter dem Rollstuhl und finde meine Querschnittlähmung einfach nur scheisse.» Durch die starken Schmerzen, die sie vor allem in den ersten zwei Jahren nach dem Unfall erdulden musste, wisse sie jedoch: «Ich halte viel aus, und es kommen immer wieder gute Tage.»

Was sie aus ihrem alten Leben vermisst, ist die Spontaneität. Ein Leben mit Rollstuhl erfordert viel Organisation: «Möchte ich allein an einen Ort, den ich noch nicht kenne, brauche ich immer einen Plan B, um allfällige Hürden zu umgehen. » Auch das Gefühl, die Füsse in den warmen Sand zu stecken und so tief zu buddeln, bis es kühler wird, oder barfuss über eine Wiese zu laufen, solche Momente fehlen ihr.

Doch sei sie auch dankbar für die vielen Dinge, die sie lerne und erleben dürfe. «Als gesunde Fussgängerin wäre ich wohl nie an einer Weltmeisterschaft angetreten», sagt sie. Trotzdem muss sie immer wieder auf genügend Ruhezeit achten, um ihren Körper nicht zu überfordern.

«Nur auf dem
Sofa zu liegen
und zu stricken,
das würde mich
langweilen.»
Angela Fallegger

Klettern ist indes längst nicht der einzige Sport, den Angela Fallegger ausübt. Sie geht gerne – auf dem Bauch liegend – wakeboarden, fährt Liegevelo und Monoski, segelt, und sogar einen Eiskanal ist sie im Bob hinuntergerast. «Nur auf dem Sofa zu liegen und zu stricken, das würde mich langweilen», sagt sie. Bei all dem Tatendrang verwundert es nicht, dass sie – wie schon auf der Intensivstation angekündigt – wieder mit dem Gleitschirm in die Luft ging. Ihr Freund Patrick Aggeler baute einen Rollstuhl so um, dass er für Tandemflüge genutzt werden kann. Wenn Angela Fallegger darüber spricht, beginnen ihre Augen zu leuchten, und sie sagt: «Es war wunderschön, wieder über die Baumkronen zu fliegen.»

–

Andreas Brunner-Schenk ● Kommunikation / Marketing / Nachwuchsförderung ● res.brunner@4000plus.ch

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