Piolet d’Or 2024: Schweizer Bergführer im Rampenlicht!

Die Verleihung des Piolet d’Or ist ein Höhepunkt in der Welt des Alpinismus. Jedes Jahr werden herausragende Leistungen im alpinen Stil gewürdigt und 2024 konnten insbesondere zwei Schweizer Bergführer die Jury überzeugen: Hugo Béguin und Nathan Monard. Gemeinsam mit ihrem Seilpartner Matthias Gribi erhielten sie den renommierten Preis für ihre Erstbegehung von „Tomorrow is Another Day“ (1400 m, ED, 5c A2 WI4 M6) in der Nordwand von Flat Top (6100 m).
Die aussergewöhnliche Leistung von Béguin und Monard
Vom 2. bis 6. Oktober 2023 bewiesen Béguin (Ponts-de-Martel), Monard (Zermatt) und Gribi nicht nur technisches Können, sondern auch enorme Ausdauer und Entschlossenheit. Die Nordwand des Flat Top, ein 6100 Meter hoher Gipfel, bietet eine anspruchsvolle Herausforderung. Besonders beeindruckend: Der Abstieg erfolgte über die unberührte Westwand – ein Novum in der Geschichte des Berges. Die Route wurde im perfekten alpinen Stil durchstiegen, ohne Bohrhaken und mit voller Eigenverantwortung.
Eine der Schlüsselstellen der Tour, eine heikle Querung, meisterten die Alpinisten mit bemerkenswerter Präzision. Die Jury lobte die elegante Linienführung und den Pioniergeist des Teams. Nach drei intensiven Tagen in der Wand und einem biwakierten Rückzug über den Gletscher kehrten Béguin, Monard und Gribi sicher ins Basislager zurück. Diese Leistung zeigt, dass Schweizer Bergführer weiterhin Massstäbe in der internationalen Bergsteigerszene setzen.
Weitere Schweizer Bergführer unter den Nominierten
Neben Béguin und Monard war die Schweiz auch durch andere herausragende Bergführer vertreten:
- Lukas Hinterberger (Appenzell), zusammen mit Michi Wohlleben und Simon Gietl wurde für die Erstbegehung der Mixedroute „Ultima Perla“ am Monte Agnèr nominiert.
- Peter von Känel (Frutigen) und Silvan Schüpbach (Thun) sorgten mit ihren beeindruckenden Leistungen in der Eiger-Nordwand für Aufmerksamkeit.
- Ebenso stand Roger Schäli (Celerina), einer der bekanntesten Alpinisten der Schweiz, für seine Route „Goldfish“ am Meru Peak zusammen mit Simon Gietl auf der Liste der möglichen Preisträger.
Diese Nominierungen unterstreichen die immense Vielfalt und das hohe Niveau der Schweizer Bergführer, die auf den schwierigsten Gipfeln der Welt unterwegs sind.
Piolet d’Or: Ein Symbol für Exzellenz im Alpinismus
Der Piolet d’Or, seit 1991 verliehen, gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen im Bergsport. Die Jury aus erfahrenen Alpinisten bewertet nicht nur technische und physische Leistung, sondern auch den ethischen Stil der Besteigung. 2024 setzte sie mit der Ehrung von Béguin und Monard ein Zeichen für Pionierarbeit und Teamgeist.
Die Schweizer Bergführer, angeführt von Béguin und Monard, haben erneut gezeigt, dass sie in der Lage sind, die Grenzen des Möglichen im Bergsport zu verschieben – ein Triumph für den Schweizer Alpinismus und die weltweite Bergsteigerszene.
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Andreas Brunner-Schenk ● Kommunikation / Marketing / Nachwuchsförderung ● res.brunner@4000plus.ch
