Peter von Känel und Christian Maurer: Alle 82 Viertausender geschafft
Bergführer Peter von Känel und Gleitschirmprofi Christian Maurer haben es vollbracht: Innerhalb von nur 51 Tagen standen sie auf allen Viertausendergipfeln des Alpenkammes.
Von Känel und Maurer, beide aus Frutigen, bestiegen die 82 Viertausender-Berggipfel ohne Zuhilfenahme von Bergbahnen oder Motorfahrzeugen, ausschliesslich zu Fuss oder mit dem Gleitschirm. Am Dienstag, 30. Juli 2024, um 11 Uhr landeten sie im Beisein ihrer Familien und Freunde beim Hangar 7 in Frutigen.
Einfach mal losgegangen
Am 10. Juni starteten sie trotz zweifelhafter Wetterprognosen. Nach einem kurzen Fussmarsch hoben sie oberhalb des Frutiger Weilers Reinisch ab und flogen zum Lötschenpass. Ihre erste Etappe führte sie zum Aletschhorn, dann bestiegen von Känel und Maurer den Mönch, die Fiescherhörner, das Grünhorn und das Finsteraarhorn. Anschliessend flogen sie direkt zum Rimpfischhorn und nahmen 23 Walliser Viertausender in Angriff.
Wegen eines Schlechtwettereinbruchs kehrten sie für ein paar Tage nach Hause zurück, um kurz darauf an selber Stelle fortzufahren. In der ersten Juliwoche erreichten sie das Montblanc-Massiv, wo sie Herausforderungen wie den Gran Paradiso und die fünf senkrechten «Nadeln» Corne du Diable, Pointe Chaubert, Pointe Médiane, Pointe Carmen und l’Isolée meisterten.
Die Krönung des Abenteuers
Vor zwölf Tagen standen von Känel und Maurer auf dem höchsten Gipfel, dem 4810 Meter hohen Montblanc. Kurz darauf bestiegen sie den Dôme Goûter und die Bionassay. Von dort gelang ihnen ein 70 Kilometer langer Flug zur Barre des Ecrins, dem westlichsten Viertausender.
Zeitersparnis durch Flüge
Nach der Besteigung des Matterhorns erlebten sie ein weiteres Highlight: Sie landeten nach einem Flug via Andermatt nur hundert Höhenmeter unterhalb des Piz-Bernina-Gipfels. Maurer berichtete: «Wie bestellt, lockerte der Nebel just bei unserer Ankunft auf, und wir konnten den Gipfel nach der Landung in nur ein paar Minuten erreichen.» Dieser knapp 200 Kilometer lange Flug ersparte ihnen viele Tage mühsamer Plackerei.
Der krönende Abschluss
Am vergangenen Samstag, Maurers 42. Geburtstag, flogen sie zurück ins Berner Oberland, wo das Schreckhorn und das Lauteraarhorn warteten. Wegen Sturmwinden in über 4000 Metern Höhe mussten sie bei der Mönchsjochhütte landen, konnten jedoch am Dienstagmorgen den 82. und letzten Gipfel, die Jungfrau, besteigen. Der anschliessende Flug zum Flugplatz in Frutigen war nur noch Formsache.
Ein Team mit Ausdauer und Mut
Abgesehen von einem Steinschlag und einem Wechtenbruch hatten Maurer und von Känel keine weiteren heiklen Momente. Maurer lobte von Känel: «Ich bin beeindruckt von der Neugier, der ausgesprochenen Teamfähigkeit und Fitness von Peter.» Von Känel seinerseits schätzte besonders Maurers Fähigkeit, sich auf den Moment zu fokussieren und alles andere auszublenden.
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Der Bergführer und Gleitschirmpilot Peter von Känel ist Mitglied des SBV.
Peter von Känel referiert bei den Fortbildungen des SBV zum Thema Risikomanagement.
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Andreas Brunner-Schenk ● Kommunikation / Marketing / Nachwuchsförderung ● res.brunner@4000plus.ch