Abnormal und Unglaublich
IVBV – Internationale Skimeisterschaft 2024 in Gstaad
Dies das Fazit eines OK-Mitgliedes der Intern. Skimeisterschaften der Bergführerinnen und Bergführer vom 25./26 April kurz nach Abschluss der verschiedenen Rennen am Samstag. Das elfköpfige OK vom Bergführerverein Gstaad-Lenk durfte rund 119 Bergführerinnen und Bergführer (aus den USA, Italien, Frankreich, Österreich, Spanien, Deutschland und der Schweiz) mit ihren 48 Partnerinnen und Partnern zu diesem Traditionsanlass im Saanenland begrüssen. Ungünstige Wetterprognosen zwangen die Organisatoren zu einer kurzfristigen Programmänderung.
Organisieren, agieren, reagieren und improvisieren
Mit diesen Stichworten schilderte der OK-Präsident, Arnold Hauswirth am vergangenen Freitag an der Eröffnung den Werdegang zu diesem Anlass. Alles war aufgegleist und parat, um die Rennen im Gebiet des Glaciers 3000 durchzuführen. Und dann kam der Föhn ins Spiel. Wegen den vorausgesagten starken Windböen am Renntag konnte eine Durchführung im Gletschergebiet nicht gewährleistet werden. Das war am Dienstagabend. Sofort musste reagiert und improvisiert werden, damit der Anlass nicht abgesagt werden musste. Sie nahmen Kontakt mit den Verantwortlichen der BDG (Bergbahnen Destination Gstaad) auf. Dank dem flexiblen Entgegenkommen, konnten die verschiedenen Wettkämpf doch noch stattfinden. Mit grossem Einsatz der BDG-Mitarbeiter wurde der schon stillgelegte Skilift Lochstafel am Hornberg wieder aktiviert. Die bereits abmontierten Skiliftbügel wurden wieder aufgehängt, die Pistenfahrzeuge gestartet und die Pisten präpariert. Ein grosses Dankeschön für das Engagement der BDG.
Und nun zum Anlass…
Skitour am Donnerstag
Während fünf Tagen trafen sich Vertreterinnen und Vertreter des IVBV (Internationale Vereinigung der Bergführer-Verbände) in Gstaad. Zur Auflockerung der administrativen Arbeiten unternahmen sie am vergangenen Donnerstag eine Skitour mit einheimischen Bergführern im Gebiet Col du Pillon Arnensee.
Skitour am Freitag
Am Freitagmorgen wurden Skitouren in drei Stärkeklassen angeboten. Auch dieses Angebot wurde rege genutzt. Witteberghore mit Armin Oehrli, das Walighürli mit Adolf Schlunegger und die Walliserwispile mit Hansueli Marti.
Umzug am Freitag
Am Freitagnachmittag war es dann soweit. Die Bergführerinnen und Bergführer versammelten sich, feierlich mit ihren schönen Bergführerkluft gekleidet, zur Eröffnungsfeier. Vom Sportzentrum aus ging es zum Kapälliplatz. Angeführt wurde der Umzug mit zwei Zweispänner-Kutschen mit den Ehrengästen. Empfangen wurden sie mit Alphornklängen. Nachdem die sieben Fahnenträger ihre Sektionsfahne hingestellt hatten, war es an der Zeit, dass sich die Bergführerinnen und Bergführer unter die zahlreich anwesenden Gäste mischten und sich an den verschiedenen reich gefüllten Apéro-Ständen zu bedienen. Der Festakt wurde dann vom OK-Präsidenten, Arnold Hauswirth auf Deutsch und Jeremy Pernet, Bergführer Gstaad-Lenk auf Französisch mit den oben genannten Stichworten eröffnet. Mit dem Zitat des österreichischen Liedermachers Hubert von Goisern, «Wenn Berge da sind, weiss ich, dass ich da hinaufgehen kann, um mir von oben eine neue Perspektive vom Leben zu holen», wandte sich Toni von Grünigen, Gemeindepräsident Saanen an die Anwesenden. Beendet wurden die Festansprachen vom Vorstandsmitglied vom IVBV, Hampi Schoop und er verkündete «die Spiele der Int. Skimeisterschaften der Bergführerinnen und Bergführer im Saanenland sind eröffnet».
Wettkämpfe am Samstag
Für den Renntag wurden vom OK Shuttle-Transporte vom Parkplatz Saanersloch zum Lochstafel organisiert. Bei herrlichem Sonnenschein besichtigten die gutgelaunten Wettkämpferinnen und Wettkämpfer den flüssig ausgesteckten Riesenslalom. Die Pistenverhältnisse waren top, das heisst, die nochmals in den Einsatz gekommenen Pistenfahrzeugfahrer leisteten ganze Arbeit. Das Gelände eignete sich tipptopp, um die Rennen in den verschiedenen Kategorien (Riesenslalom, Fun-Event und Aufstiegsrennen) durchzuführen. Zwar waren die Laufzeiten etwas kurz, aber gewonnen haben dennoch diejenigen, welche eh immer vorne dabei sind!
Nach den Rennen wurden die Teilnehmenden bei einem leckeren Essen im – ebenfalls spontan geöffneten Restaurant Lochstafel – durch die Festwirtschaft des Bergführerverein verpflegt. Bei musikalischer Unterhaltung, gemütlichem Beisammensein, fachsimpeln und viel Lachen ging der Renntag für viele viel zu früh zu Ende und man musste wiederum mit dem Shuttle-Bus Richtung Tal. Denn der Galaabend stand bevor.
Übrigens, die Wettervorhersagen mit viel Wind trafen ein. Die Bahnen am Glacier 3000 konnten am Samstag nicht in Betrieb genommen werden.
Ranglisten unter: www.ifmga-championships.com/ski-championships/results/
Galaabend zum Abschluss
Würdig abgeschlossen wurden die 49. Intern. Skimeisterschaften der Bergführerinnen und Bergführer 2024 mit einem Galaabend und der Rangverkündigung im Festivalzelt mit rund 280 Teilnehmenden (inklusive Sponsoren, Helferinnen und Helfern). Nachdem alle geladenen Gäste einen Platz an den schön dekorierten Tischen gefunden hatten, wurde die Vorspeise serviert. Sehr sympathisch empfunden wurde von den Anwesenden, dass einige der Bergführer von Gstaad-Lenk sich unter das Servicepersonal mischten und fachgerecht die Teller servierten. Zur Hauptspeise waren sie dann entlastet. Diese durften sich alle selber am Buffet holen, wie auch das Dessert. Das geschmackvoll hergerichtete Essen kam aus der Küche des vier Sterne Hotels Gstaaderhof. Durch das Abendprogramm führte, in Vertretung vom OK-Präsidenten mit angeschlagener Stimme, Armin Oehrli auf souveräne Art. Zwischen den Gängen richtete die Gemeindepräsidentin von Lauenen, Ruth Oehrli-Pekoll sympathische Worte an die Anwesenden und immer wieder spielte die Kapelle Walker zu musikalischer Unterhaltung auf. Nach den Rangverkündigungen der verschiedenen Kategorien durfte der OK-Präsident von Hampi Schoop, IVBV, ein Präsent entgegennehmen als Dank für die super Organisation. Für Arnold Hauswirth war dann der Zeitpunkt da, nochmals allen Danke zu sagen. Allen voran seinen Kolleginnen und Kollegen des Organisationskomitee, Sponsoren, Helfern und im Speziellen auch all denjenigen, die flexibel und unkompliziert zu dem würdigen Anlass beigetragen haben.
Schlussfazit eines sichtlich erleichterten Arnold Hauswirth: «Ich bin sehr zufrieden, dass wir trotz Wetterkapriolen unser im Organisationskomitee vorgesehenes Ziel zur vollen Zufriedenheit erreicht haben. »
Eben: Abnormal und unglaublich.
Marianne Tschanz-Rieder